In einem kleinen Dorf im Norden Thüringens – zwischen Bad Langensalza und Sondershausen liegt Holzsußra. In der Mitte schlängelt sich ein kleiner Bach durch die Ortschaft, der die Hauptstraße teilt. Ganz oben wohnt Hans Dieter Ilmer.
78 ist der ehemalige Kraftfahrer heute und sitzt auf seinem Sofa. Bald ist er wieder in Bad Berka zur nächsten Operation am Herzen. „Ich kann sie fast schon nicht mehr zählen, sagt er. Ich glaube es wird die Nummer 5“, lehnt er sich zurück und lächelt. Patient Hans Dieter Ilmer hat schon viele Operationen am Herz erfolgreich überstanden.
Er sieht fit aus. Kaum eine Spur von den vielen Eingriffen, die er bereits hinter sich hat. Er bemerkt den erstaunten Blick: „Bin halt so was wie ein Stehauf-Männchen. Immer wieder aufstehen – das ist meine Devise“, lacht er – und erzählt dem RHÖN-Gesundheitsblog seine Geschichte. Damals als junger Mann hat er Elektriker gelernt. Nach dem Armeedienst in Mühlhausen sattelte er auf Kraftfahrer um. Das war die Arbeit für ein ganzes Leben. „Fast alles hab ich gefahren. Den Traktor, den LKW, den Bus“.
Fast 50 Jahre lang saß er hinterm Steuer und gibt zu: „Geraucht habe ich damals wie in Schlot. Wie das in der Zeit eben so war. Ich habe gar nicht gemerkt, wie ich mir eine Zigarette nach der anderen ansteckte“. Bis dann die ersten Schläge mit der Gesundheit kamen, und das Herz nicht mehr so wollte, wie es sollte. Von heute auf morgen war es mit den Zigaretten vorbei. So konsequent konnte er schon sein.
Dann nach vielen Arbeitsjahren war es soweit. Vor 15 Jahren ging Hans Dieter Ilmer in Rente, wollte aber noch nicht auf dem Abstellgleis landen. „Kurierfahrten hab ich gemacht, bis es wirklich nicht mehr ging. Ich wollte doch unter Leuten sein. Und ein bisschen Geld zur Rente dazuverdienen – das war auch nicht das Schlechteste“.
„Ziemlich genau in dieser Zeit hat es angefangen – mit einer Operation am offenen Herzen. Damals haben sie mir eine Herzklappe eingesetzt“, blickt der Rentner zurück. Danach gab es Komplikationen mit dem Heilungsprozess und er wurde in einer Görlitzer Spezialklinik weiter behandelt. Manches Mal im Leben gesellt sich ein Übel zum anderen. So stellten ihm einige Krankheiten weitab vom Herzen ein Bein. Die Nieren spielten nicht mehr so richtig mit, auch mit der Prostata gab es Probleme. Das alles machte den Verlauf seiner Herzkrankheit nicht leichter. Im Gegenteil. „Viele der Ärzte zuckten mit den Schultern und waren überfordert. Einer zeigte in Richtung Bad Berka. Dort sitzen die Profis, hieß es dann. Und sie hatten wohl Recht. Da war bei mir schon so ein Gefühl – die wollten nicht so richtig ran an solch komplizierte Krankheitsverläufe“, blickt Hans Dieter Ilmer zurück.
Heute steht für ihn fest: Der Weg zum Bad Berkaer Team von Prof. Lapp war eine der wichtigsten Entscheidungen für seine Gesundheit.
„Der Professor persönlich stand sogar vor meinem Bett und hat sich richtig Zeit genommen“, lobt der Patient.
Schritt für Schritt brachten die Spezialisten des Bad Berkaer Herzzentrums seine Gesundheit wieder auf den rechten Weg. Ein Defibrillator wurde eingesetzt, ein Herzschrittmacher danach und schließlich eine Herzklappe repariert. Hans Dieter Ilmer weiß, warum es den Ärzten in Bad Berka immer wieder gelang, dass er nach wenigen Tagen wieder daheim in Holzsußra war: „Die sind hochspezialisiert und arbeiten perfekt zusammen. Besser geht es nicht“.
In seinem Dorf wohnt der Witwer allein in seinem Haus. Doch er hat einen guten Pflegedienst an seiner Seite: „Meine Enkelin Saskia kümmert sich rund um die Uhr um mich“, schaut er auf die junge Frau gegenüber. Sie organisiert das Essen auf Rädern, fährt ihn zum Arzt, schaut auf den Haushalt und hat dafür gesorgt, dass Hans Dieter Ilmer ein Sauerstoffgerät bekam. Denn das Laufen und Atmen fällt ihm schon manchmal schwer.
Früh um vier steht er auf, abends gegen sieben liegt er wieder in seinem Bett. Feste Regeln und Abläufe – das ist ihm wichtig. Ist er allein, dann sitzt er gern am Fenster und guckt nach den Leuten auf der Straße. Oder er schaut sich im Fernsehen die Nachrichten an. „Man will ja auf dem Laufenden sein“, lächelt er.
Die Betreuung des Großvaters ist für Saskia Dittrich Ehrensache: „Das gehört sich einfach so. Was wären wir sonst für eine Familie“, sagt die junge Frau. Und es ist gut, dass sie eine Ausbildung als Pflegekraft hat. Doch „einfach“ sieht für die Enkelin anders aus. „Ich habe zwei Kinder und muss alles irgendwie in die Reihe bekommen. Aber ich kriege es immer wieder hin.“
Bald steht die nächste Operation in Bad Berka an. Hoffentlich die letzte für den 80-Jährigen. Dann wird die zweite Herzklappe wieder in Ordnung gebracht und er hofft, alles gut zu überstehen. So wie es im Herzzentrum bisher immer war. Wieder einmal steigt er in das Taxi und lässt sich in die Zentralklinik fahren, um nach gut einer Woche zurück und zuhause in Holzsußra zu sein. Vieles an diesem Tage wird für den Rentner schon zur Routine gehören. Er sieht die bekannten Gesichter seiner Ärzte, durchläuft die Voruntersuchungen samt strengem Corona- Test und wird in sein Zimmer eingewiesen. Ist fast schon so was wie eine zweite Heimat für ihn, meint er spaßhaft. Doch auf eines freut er sich ganz besonders, wenn er dann wieder in seinem kleinen Häuschen ist: Auf Roulade mit Thüringer Klößen, sein Lieblingsgericht.
Beitrag von Dietmar Grosser
Das Herzzentrum der Zentralklinik Bad Berka bietet ein sehr breites Spektrum in der Diagnostik und Therapie verschiedenster Erkrankungen des Herzens.
Die Behandlung der herzkranken Patienten erfolgt gemeinsam und interdisziplinär durch die Klinik für Kardiologie und die Abteilung für Rhythmologie und invasive Elektrophysiologie sowie die Klinik für Herzchirurgie. Dies ermöglicht eine optimale Versorgung der Patienten und bietet ein hohes Maß an Sicherheit.
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Prof. Dr. med. Harald Lapp, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin am Herzzentrum der Zentralklinik Bad Berka, gibt einen ganz persönlichen Eindruck in seine Fachabteilung
Ihr Experte
Prof. Dr. med. Harald Lapp
Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische
Intensivmedizin an der Zentralklinik Bad Berka
Facharzt für Innere Medizin