Jeder kennt sie. Keiner hat sie gerne. Es beginnt mit einem leichten Kratzen im Hals, gefolgt von Husten, Schnupfen oder Heiserkeit. Wenn dann noch Kopfschmerzen und Gliederschmerzen hinzukommen, hat die Erkältung all ihre verfügbaren Geschütze ausgefahren. Eine Erkältung kann fast jede beliebige Kombination dieser Symptome zu Folge haben.
Die Krankheitserreger werden durch Tröpfcheninfektion übertragen und verbreiten sich, insbesondere zur Erkältungszeit im Frühjahr, sehr schnell. In Bussen, Büros oder im Kindergarten: Überall wird mit Hochdruck geschnieft und aus Leibeskräften gehustet. Erwachsene haben durchschnittlich zwei bis dreimal im Jahr mit einer Erkältung zu kämpfen, Kinder sogar zwischen fünf und achtmal.
Erkältung oder Grippe: Schon bei den Begriffen besteht eine Unstimmigkeit.
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Erkältung“ und „Grippe“ fälschlicherweise oft gleichgestellt. Die Abgrenzung ist nicht immer ganz einfach. Die „echte“ Grippe – von Medizinern Influenza genannt – ist jedoch etwas anderes. Beide Krankheitsbilder haben gemein, dass sie in den meisten Fällen durch Viren ausgelöst werden, die über die Schleimhäute in den Körper einströmen. Während die Grippe durch die sogenannten Influenzaviren ausgelöst wird, können hinter dem Ausbruch einer Erkältung eine Vielzahl unterschiedlicher Erreger, z.B. Rhinoviren, Coxsackieviren oder Enteroviren, stecken. Davon gibt es 200 verschiedene Arten.
Es scheint wenig verwunderlich, dass beide Erkrankungen oft einer Verwechslung unterliegen, angesichts dessen, dass sich die Beschwerden in beiden Fällen äußerst ähnlich sind. Im Unterschied zur normalen harmlosen Erkältung ist die Grippe eine weitaus gefährlichere Erkrankung und kann im schlimmsten Fall auch lebensbedrohlich werden. Die Influenza-Grippe bedeutet meist ein plötzliches und gleichzeitiges Auftreten mehrerer Symptome. Eine Erkältung, die sich typischerweise langsam heranpirscht uns sich die Symptome gegenseitig ablösen ist dagegen wesentlich unspektakulärer. Fieber ist ein natürlicher Bestandteil der Abwehrreaktion des Körpers und kommt auch bei Erkältungen vor, allerdings ist ein wesentlicher Hinweis auf die gefährliche Influenzainfektion die deutlich erhöhte Körpertemperatur von mindestens 38,5 Grad Celsius und höher.
Was hilft bei einer Erkältung?
Wer krank ist, der braucht nicht zwingend Bettruhe, wohl aber körperliche Schonung. Heute weiß man, dass ein ruhig gestellter Organismus zu einer schlechteren Ventilation der Lunge führt und zudem Bewegungsmangel negative Auswirkungen auf den Kreislauf und den Muskelapparat hat. Zwar bedeutet das nicht, dass die Arbeit dem Bett vorzuziehen ist, doch Ruhe ist nicht gleichzusetzen mit Bettruhe. Insbesondere wenn Symptome wie Fieber oder Kreislaufprobleme auftreten, ist der Aufenthalt im Bett vorübergehend nicht zu verhindern. Aber auch hier gilt: Zwischendurch eine kleine Runde spazieren tut dem Kreislauf gut und auch den strapazierten Schleimhäuten.
Eine gewöhnliche Erkältung heilt in der Regel innerhalb von sieben bis zehn Tagen von selbst wieder ab und erfordert im normalen Verlauf keine ärztliche Behandlung. Statt den körpereigenen Heilprozess durch einen Medikamentencocktail zu unterdrücken, ist es sinnvoller den Wirkungsgrad der Abwehrreaktion auf natürliche Weise zu unterstützen. Bei einem komplikationslosen Verlauf kann eine Erkältung in Eigenregie behandelt werden. Mit bewährten Hausmitteln lassen sich die Symptome gut lindern. Das altbekannte Rezept der Hühnersuppe ist auch heute noch aktuell und wurde mittlerweile sogar wissenschaftlich erwiesen. Diverse Inhaltsstoffe dieser Suppe wirken entzündungshemmend und schleimhautabschwellend.
Ebenfalls altbewährt sind wohltuende Erkältungstees. Nicht umsonst heißt es: Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen. Gegen Erkältungen sind es gleich unzählige. Durch den Tee wird der Körper mit ausreichend Flüssigkeit versorgt, wodurch die Krankheitsviren ausgeschwemmt werden. Zudem wirkt der heiße Dampf der Kräutertees gleichzeitig als Inhalation, was das Nasensekret lösen kann.
Wenn die Erkältung Sie erwischt hat ist es besonders wichtig auf seinen eigenen Körper zu achten. Nicht jeder ist gleich und somit steckt auch jeder einzelne Mensch die Belastungen bei gleichem Symptombild unterschiedlich weg. Bei Verdacht auf eine echte Influenza Infektion sollten Sie unbedingt eine Arzt konsultieren! Mit ihm sollte auch die vorbeugende Impfung vor der nächsten Grippewelle diskutiert werden.